Das Brennen

Einfüllen

Obstschnaps mit natürlichem Aroma

In diesem Beispiel brennen wir einen besonders aromastarken natürlichen Schnaps. Die Maische wurde im Laufe von fast 5 Wochen langsam und ohne Zugabe von Zucker vergoren. Hierbei konnten sich alle Aromen der ursprünglichen Frucht entwickeln und diese wollen wir jetzt vorsichtig abdestillieren.


Einfüllen Gießen Sie die Maische in ihre Destille...

Zusammensetzen

Nachdem wir die Maische in den Brennkessel gegossen haben, bauen wir alle Einzelteile der Destille zusammen. Achten Sie darauf den Kessel nur bis zu drei Vierteln zu füllen, denn sonst könnte die Maische beim Kochen überschäumen und der Schaum das Geistrohr verschmutzen.
Wenn Ihre Maische Kerne oder andere schwere Bestandteile enthält und nicht besonders flüssig erscheint, dann legen Sie sicherheitshalber ein Maischesieb in den Kessel bevor Sie die Maische einfüllen. Damit verhindern Sie ein anbrennen und die abschließende lästige Kesselreinigung.


Zusammensetzen ...und bauen Sie alle Einzelteile Ihrer Destille zusammen.

Abdichten

Je nach Art Ihrer Destille müssen Sie jetzt alle Übergänge überprüfen und nötigenfalls abdichten. Wir verwenden dabei normales Teflonband aus dem Sanitärbereich, denn das gibt es überall, dichtet gut und kostet nicht viel.

Gleichzeitig können Sie auch anheizen.


Abdichten Vergessen Sie nicht die Destille abzudichten

Einheizen

Wir eröffnen das Feuer.
Bis der Kesselinhalt endlich kocht vergeht eine Weile und bei aromatischen Destillaten sollte man auch nicht unbedingt versuchen das zu beschleunigen. Etliche Aromen bilden sich erst beim erhitzen und auch der giftige Vorlauf lässt sich beim langsamen Erhitzen besser abtrennen.

Nutzen Sie die Zeit alles weitere vorzubereiten und bereitzustellen...


Einheizen Das Brennen kann beginnen

Kühlung

Fließendes Wasser
Da wir mit einer 40 Literdestille brennen, haben wir in unseren Schlangenkühler einen Gartenschlauch eingehängt und lassen langsam von unten Wasser zulaufen. Das warme Wasser steigt nach oben und wird durch einen anderen Schlauch am Überlauf abgeleitet.

Wir nutzen das warme Wasser während der Destillation um unsere Gärbehälter zu spülen.


Kühlung Ein Fließwassersystem im Schlangenkühler

Der Vorlauf

Achtung Gesundheitsschädlich!
Wenn die ersten Tröpfchen aus Ihrem Kühler rinnen, dann beachten Sie bitte das diese nicht für den menschlichen Genuiß geeignet sind. Sie können damit zwar ein Modellflugzeug fliegen, aber trinken dürfen Sie das nicht!

Glücklicherweise handelt es sich nur um sehr kleine Mengen und man kann den Unterschied riechen und schmecken, am besten verdünnt mit Wasser.


Der Vorlauf Die ersten Tröpfchen bitte abtrennen!

Temperatur

Ansonsten kann man bei einer Aromadestille mit Thermometer auch zusehen wie die Temperatur steigt.

Je nach dem Alkoholgehalt Ihrer Maische wird das Thermometer knapp über 80° Grad stehen bleiben und erst mal nicht sichtbar weitersteigen. Das ist dann der Moment an dem Sie mit dem Destillieren des Herzstückes, dem eigentlichen Trinkschnaps beginnen können.


Temperaturen Ab ca. 80° Grad wird es spannend

Der Mittellauf

Wenn es jetzt gleichmäßig aus Ihrem Kühler rinnt, dann haben Sie das Ziel Ihrer Mühen erreicht. Beachten Sie das der Mittellauf in den ersten Minuten sehr hochprozentig sein kann. Mit abnehmender Alkoholkonzentration in der Maische sinkt auch der Alkoholgehalt im Dampf und damit auch in Ihrem Destillat.


Mittellauf Es rinnt der gute Tropfen heraus...

Der Nachlauf

Destillieren Sie solange, bis das Destillat nur noch fade und langweilig schmeckt und brechen Sie dann ab. Spätestens bei etwas über 90° Grad sollten Sie ohnehin abbrechen, denn sonst könnten noch einige Nachlaufgifte und Fuselöle in Ihren Edelschnaps gelangen.

Wir haben das Destillat in verschiedenen Behältern gesammelt. Im ersten Glas ist der giftige Vorlauf. In der Flasche danach haben wir etwa 0,3 liter von einem hochprozentigen Destillat mit 72° Vol. Der Inhalt der zweiten und der dritten Flasche ist sofort trinkbarer hocharomatischer Edelbrand vom allerfeinsten. Und in dem Krug haben wir noch zwei Liter wässerigen Inhalt mit nur wenigen Prozenten den wir bei Gelegenheit in einer kleineren Destille nochmal destillieren.


Reinigung

Zu jeder Destillation gehört eine abschließende Grundreinigung. Das ist wichtig, denn sonst könnten sich einige Aromen in das nächste Destillat verlagern und das möchten wir nicht. Wir benutzen einen Hochdruckreiniger, denn das geht schnell und macht Spaß.

Abschließen wird abgetrocknet und die anlage ist bereit für die nächste Destillation.


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